Ein Vitamin D Mangel resultiert meist nicht nur aus einer unzureichenden Einnahme an Vitamin D. Er kann auch meist nicht nur mit VitaminD Gaben behoben werden. Damit Vitamin D in ausreichender Menge vom Körper aufgenommen werden und vor allem wirken kann, ist eine Sache zwingend notwendig: Magnesium!
Warum das so ist, erfährst Du in diesem Artikel
Vitamin D wird klassischerweise über die menschliche Haut gebildet. Treffen Sonnenstrahlen auf unbedeckte Hautstellen, bildet sich automatisch Vitamin D. Bei Kindern mehr als bei Erwachsenen, bei starker Sonneneinstrahlung mehr als bei geringer und im Sommer natürlich mehr als im Winter.
Mitteleuropa gilt aufgrund der vergleichsweise geringen Sonneneinstrahlungsintensität und aufgrund unseres Lebenswandel mithin als Vitamin D3 Mangelgebiet.

Wir beschreiben die genauen Abläufe in einem unserer früheren Artikel: https://valuelife.de/vitamin-d-das-sonnenvitamin/
Es wird vermutet, dass bis zu 70% aller Europäer mit zu wenig Vitamin D versorgt sind. Ein chronischer Vitamin D Mangel kann zahlreiche Erkrankungen begünstigen: Herz- Kreislauferkrankung, entzündliche Darmleiden, Stoffwechselstörungen, Übergewicht, Alzheimer und Parkinson – um nur einige zu nennen.
Nun ist jedoch nicht nur fehlendes Vitamin D für diese Erkrankungen verantwortlich.
Neben einigen anderen Co- Faktoren wie Vitamin K und Calcium, ist es gerade ein Mangel an Magnesium, der sie fördert. Tatsächlich könnte bei ausreichender Magnesiumversorgung meist überhaupt kein Vitamin D Mangel entstehen.
Während viele Menschen inzwischen wissen, dass Vitamin D am besten mit Vitamin K zusammen eingenommen werden sollte, hat sich die Notwendigkeit des Magnesiums noch nicht im erforderlichen Maß herumgesprochen.
Vitamin D und Magnesium
In einem im Februar 2018 im The Journal of the American Osteopathic Association veröffentlichten Review, bestätigten Forscher um Dr. Mohammed S. Razzaque (Professor für Pathologie am Lake Erie College of Osteopathic Medicine in Ohio/USA) einen Zusammenhang der bis dato nur vermutet wurde:
Liegt ein Magnesiummangel vor, wird das Vitamin D zwar gespeichert, bleibt aber inaktiv und kann somit auch nicht vom Körper genutzt werden.
Die beteiligten Forscher schätzen, dass 50 Prozent der Amerikaner von dieser Problematik betroffen sind. Dr. Razzaque erklärt, dass ein Vitamin D Mangel nicht behoben werden könne, wenn gleichzeitig ein Magnesiummangel vorliege. Denn auch ohne Magnesium kann es die Calcium- und Phosphorresorption aus dem Darm beschleunigen und somit die Calcium- und Phosphorspiegel erhöhen. Was zunächst gut klingt, hat bei vorliegendem Magnesiummangel jedoch auch Nachteile. Denn die Mineralstoffe können sich jetzt in den Blutgefäßen ablagern (Die Folge: Arterienverkalkung), was bei ausreichendem Magnesiumspiegel (und Vitamin-K-Spiegel) nicht der Fall wäre.
Magnesium und der Vitamin D Stoffwechsel
Magnesium hat vielfältige Auswirkungen auf Vitamin D und dessen Stoffwechsel:
- Magnesium ist an der Aktivierung des Vitamin D beteiligt. Dies bedeutet, dass nur mit Magnesium diejenigen Enzyme tätig werden können, die das Vitamin D in seine aktive Form wandeln.
- Vitamin D benötigt bestimmte Transportmoleküle um im Körper von A nach B zu gelangen. Ohne Magnesium bleiben diese Transportmoleküle inaktiv.
- Das Parathormon (ein Hormon der Nebenschilddrüsen) ist an der Regulierung des Vitamin-D-Stoffwechsels beteiligt. Es ist stark von einem gesunden Magnesiumspiegel abhängig.

Ein ausreichender Magnesiumspiegel lindert ausserdem Osteoporose und reduziert das Risiko für Knochenbrüche. Laut Dr. Razzque wurden diese Abläufe bisher meist ausschließlich Vitamin D zugeschrieben – Magnesium wurde vergessen.
Flächendeckender Mangel
Magnesiumarme Ernährung ist heutzutage leider an der Tagesordnung. Für Männer wird der tägliche Magensiumbedarf mit ca. 360mg, Frauen 320mg, angegeben. Untersuchungen zeigen, dass der Durchschnittseuropäer davon durch seine Ernährung maximal die Hälfte zu sich nimmt. In den USA wird geschätzt, dass die Hälfte der Bevölkerung in dauerhaftem Magnesiummangel lebt.
Insbesondere stark verarbeitete Nahrungsmittel wie Weissmehlprodukte, Pasta, Pizza, Burger, Gebäck und Kuchen, Süssigkeiten und fett-, sowie phosphatreiche Fertigprodukte gelten als besonders Magnesiumarm.
Dr. Razzque: „Wer genügend Magnesium verzehrt, reduziert sein Risiko, jemals an einem Vitamin-D-Mangel zu leiden. Ja, mit genügend Magnesium müsste oft nicht einmal eine Vitamin-D-Nahrungsergänzung eingenommen werden“
Wann immer ein Vitamin D Mangel festgestellt wird, gilt somit:
Zunächst den Magnesiumspiegel auf ein ausreichend hohes Niveau bringen. Es sollte ca. 10 Tage vor Beginn der Vitamin D Gaben damit begonnen werden, Magnesium aktiv zu supplementieren. Danach mit der Einnahme von Vitamin D beginnen und Vitamin K und Calcium nicht vergessen. Wobei Calcium meist in ausreichender Menge über die tägliche Nahrung aufgenommen wird.
Folgender Artikel zu Magnesium Oxid vs. Citrat könnte Dich ebenfalls interessieren: Hier zum Artikel