Osteoporose – Die unterschätzte Volkskrankheit

Am Sonntag, den 20.10.2019 ist es wieder soweit: Die IOF (International Osteoporosis Foundation) organisiert in über 90 Ländern den Weltosteoporosetag. Seit 1997 wird dabei in jedem Jahr an die sich beständig ausbreitende Krankheit erinnert. In heutigem Artikel wollen wir die wichtigsten Fragen rund um die Osteoporose klären und einige Tipps zum Umgang mit dieser Erkrankung geben.

Abnehmende Knochendichte bei Osteoporose
Abnehmende Knochendichte

Was ist Osteoporose?

Die Osteoporose (von altgriechisch ὀστέον ostéon, deutsch ‚Knochen‘ und πόρος poros ‚Furt, Pore‘) ist eine häufige Alterserkrankung des Knochens, die ihn (häufig im Zusammenhang mit einem Calciummangel) dünner und poröser und somit anfällig für Brüche (Frakturen) macht. Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Knochendichte infolge eines den Aufbau übersteigenden Abbaus von Knochengewebe im Rahmen des natürlichen Knochenumbaus. Aufgrund der höheren Umsatzrate ist die Spongiosa typischerweise stärker betroffen als die Kortikalis, was sich in den Prädilektionsstellen für Knochenbrüche niederschlägt; die erhöhte Frakturanfälligkeit kann allerdings das ganze Skelett betreffen.

Quelle: Wikipedia.de

Einfacher ausgedrückt: Osteoporose ist die Erweichung, bzw. die Auflösung des Knochens.

Prinzipiell sind alle Knochen davon betroffen. Schwerpunktmäßig trifft es jedoch meist die Wirbelsäule und die Oberschenkelknochen, weswegen Osteoporose in vielen Fällen nach Arztbesuchen wegen diffusen, nicht näher zu bestimmenden Rückenschmerzen diagnostiziert wird.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Osteoporose inzwischen zu einer der 10 wichtigsten Erkrankungen der Neuzeit. Gerade in westlichen Ländern nimmt die Zahl der Osteoporoseerkrankungen stark zu. Alleine in Deutschland sind 8 Millionen Menschen betroffen. Unter den 55 jährigen Frauen sind 7% an Osteoporose erkrankt. Bei 80- jährigen liegt diese Quote bereits bei über 20%. Aber auch Männer zählen immer häufiger zu den Betroffenen.

Wie entsteht Osteoporose?

Häufigste Ursache für eine Primäre Osteoporose ist die Hormonveränderung bei Frauen in den Wechseljahren. Man spricht hierbei von der postmenopausalen Osteoporose.

Eine weitere Ursache ist die altersbedingte Abnahme der Knochenmasse, die sogenannte senile Osteoporose. Bedingt wird dieser Osteoporosetyp oft durch hormonelle Veränderungen bei Frauen (Östrogenmangel) und auch bei Männern (geringere Testosteronausschüttung im Alter).

Ein sehr häufiger Auslöser ist jedoch der Bewegungsmangel in unserer heutigen Gesellschaft. Bereits Kinder sitzen viel zu viel und rennen, springen, toben viel zu wenig. Aufbau starker Knochen? Fehlanzeige!

Sekundäre Ursachen als Auslöser für Osteoporose.

Zu sekundären Ursachen zählen insbesondere Medikamente wie beispielsweise Kortison. Bereits bei 12-jährigen wurde nach länger andauernder Kortisonbehandlung eine verminderte Knochendichte beobachtet!

Auch Antidepressiva, wie z.B. Serotoninwiederaufnahmehemmer, gelten als gefährliche Risikofaktoren für Osteoporose.

Letztendlich wie bei so vielen Zivilisationskrankheiten ist auch die heute leider tagtägliche mangelhafte Ernährung, zu viel Nikotin und zu häufiger Alkoholkonsum eine Ursache für ein erhöhtes Osteoporoserisiko.

Auch junge Menschen können an Osteoporose erkranken. Frauen sollten möglichst ab 25 Jahren regelmäßig Knochendichtemessungen vornehmen lassen.

Was sind die Symptome der Osteoporose?

Wie bereits oben angeführt, zählen Rückenschmerzen oftmals zu den Anfangssymptomen einer Osteoporoseerkrankung. Patienten suchen dabei einen Arzt auf und schildern nicht näher zu bezeichnende Schmerzen meist im unteren Rücken. Weder Faszien, noch Muskeln weisen dabei Probleme auf. Eine Messung der Knochendichte führt meist auf die richtige Spur und leider zur Diagnose: Abnehmende Knochendichte!

Im fortgeschrittenen Stadium ist ein typisches Zeichen der Osteoporoseerkrankung der sog. Witwenbuckel, ein klassischer Rundrücken. Auch eine signifikante Minderung der Körpergröße geht mit Osteoporose einher. Viele Osteoporosepatienten weisen am Rücken das Tannenbaumphänomen auf. Durch die zusammensackende Wirbelsäule bildet die nun überschüssige Haut Lappen, die links und rechts der Wirbelsäule ein tannenbaumartiges Muster ausbilden.

Betroffene weisen eine stark erhöhte Anfälligkeit für Knochenbrüche auf. Dies ist tatsächlich das wohl größte Problem dieser Krankheit.

Wie vorbeugen?

Bewegung, Bewegung, Bewegung. Tatsächlich führt Bewegung zu einem starken Reiz an unseren Knochen. Dieser Reiz bewirkt ein verstärktes Knochenwachstum und eine daraus resultierende erhöhte Knochenfestigkeit. Ausreichend Bewegung in jungen Jahren sorgt somit nicht nur für Gesundheit und Fitness. Sie bildet auch das Fundament für gesunde Knochen im Alter. Je stärker das Kncoehngerüst in jungen Jahren ist, desto länger kann man von dieser Stärke im Alter zehren.

Ebenfalls sehr wichtig ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Nur wenn alle wichtigen Nährstoffe verfügbar sind, kann unser Körper starke Knochen ausbilden. Zu den wichtigsten Knochennährstoffen zählen Calcium und Phosphor. Als elementare Knochenbestandteile sind diese beiden Mineralstoffe von herausragender Bedeutung.

Damit unser Körper das Calcium und Phosphor richtig einsetzen kann, benötigt er weitere Helfer. Nur wenn er gleichzeitig Vitamin D3 und Vitamin K2 erhält, wird das Calcium korrekt in die Knochen „eingebaut“.


Fakten Calcium – Phosphor – Vitamin D3 und K2:

  • Phosphor, Calcium, Vitamin K und D tragen zur Erhaltung normaler Knochen und Zähne bei!
  • Vitamin D trägt zu einer normalen Aufnahme und Verwertung von Calcium und Phosphor bei!
  • Vitamin D trägt zu einem normalen Calciumspiegel im Blut bei!
  • Vitamin D in Kombination mit Calcium kann den Verlust von Knochenmineralien in postmenopausalen Frauen vermindern. Eine niedrige Knochendichte ist ein Risikofaktor für die Entstehung durch Osteoporose bedingter Knochenbrüche.
  • Vitamin D kann die Sturzgefahr verringern. Stürze sind ein Risikofaktor für Knochenbrüche

Je eher man körperlich aktiv ist und den Körper mit ausreichend Knochennährstoff versorgt, desto stärker kann man im Alter von diesen Reserven profitieren und eine Osteoporoseerkrankung vermeiden!

Diagnose Osteoporose

Was tun bei Diagnose Osteoporose?

Ist die Osteoporose erst einmal diagnostiziert, bricht für viele Betroffene eine Welt zusammen. Was tun? Wie soll es weitergehen? Wie können die Auswirkungen der Krankheit begrenzt werden?

Ärzte nutzen dazu ganz unterschiedliche Therapieansätze.

Meist steht körperliche Aktivität und Bewegung im Mittelpunkt. Der Reiz, der bereits den gesunden Knochen wachsen lässt, soll auch den degenerierten Knochen stärken. Bewegung sollte daher in jedem Stadium der Osteoporose auf dem Tagesplan stehen. Und wenn es nur wenige Schritte mit dem Rolator ums Eck sind. Jede Bewegung zählt!

Wichtig dabei: Auf minimierte Sturzgefahr achten! Fatal wäre ein Sturz mit Knochenbruch.

Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Mineralstoff- und Vitaminversorgung wird ebenfalls oft verordnet. Mineralstoffe wie Calcium, Zink, Magnesium und die Vitamine D3 und K2 sollen das Knochengerüst vor weiterer Ausdünnung bewahren. Hilfreich können Nahrungsergänzungsmittel sein, die die benötigten Stoffe vereinen.

Selbstverständlich gibt es diverse Medikamente, die bei diagnostizierter Osteoporose eingesetzt werden. Bisphosphonate, Strontiumranelat, Raloxifen, Teriparatid, um nur einige wenige zu nennen. Teilweise werden auch Therapien mit dem Hormon Östrogen durchgeführt.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Sprechen Sie über medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten und auch über alternative Heilmethoden. Bewegen Sie sich und nehmen Sie wenn möglich Physiotherapie in Anspruch. Geben Sie nicht auf.

Allen Betroffenen wünschen wir zum Jahrestag der Osteoporose alles Gute, viel Kraft und Durchhaltevermögen. Wir wünschen Ihnen, dass Sie die Beschwerden minimieren können und hoffen auf gute Besserung!

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